Werks-Upcycling
Übernahme 2007
“Kranwerk LEHEB Nhf”
Umbau und Bestimmung
(Text 2008)
Nach finanziertem Kauf (2007) der Industriebrache Kranwerk „LEHEB“ in Naunhof erfolgte sukzessive der Um- und Ausbau zu einer Kultureinrichtung für Seminare, Ausstellungen und Konzerte. Es sollen künstlerische und handwerkliche Kurse angeboten werden, welche ausserhalb der Regelangebote der VHS platziert sind. Die verkehrsgünstige Lage nahe Leipzig aber auch die Autobahnanbindung A14 machen den Standort attraktiv.
Es wurden keinerlei kommunale, staatliche oder europäische Förderungen gewährt. Der Teilabriss der denkmalwürdigen Anlage ist in der städtebaulichen Planung vorgesehen.
1. Der Kampus
Zielsetzung war die Instandsetzung erhaltenswerter Bauteile und der Rückbau von nachträglich gebauter wertloser Substanz. Das bestehende Volumen blieb bis auf den Ausbau der alten Schwerkraftheizung erhalten. Die verdeckten, verschütteten und verborgenen Qualitäten des Gebäudes sollten als Ganzes freigelegt werden. Die Tragstruktur des Hauses wurde nicht verändert. Das Umbauprojekt respektiert die Qualitäten der Substanz im Grossen genauso wie im Detail. Wichtig waren uns die räumliche Wirkung, gute Funktionen und ein ökonomisches Vorgehen. Der Einbau einer solarunterstützten Brennwertheizung für den Sozialtrakt, Seminarraum, Büro und die Küche erfolgte bereits in 12/07. Energiebezug ist vom Beginn an Greenpeace-Energie (Genossenschaftbesitz, nicht börsennotiert, ca. 20% Eigenerzeugung).
2. Das Kapitol
ist die große lichtdurchflutete Halle (ca 180 qm). In ihr sind noch die alten Portal-Kräne (funktionstüchtig) und sie ist das Herz großen Stahlskelett-Hallenbau. Der Saal ist ausgestattet mit mobiler Bestuhlung und ist für Seminare, Theater und Konzerte, Tagungen geeignet.
3. Das Kabinett
ist ein Seminarraum mit ca. 70 qm Fläche. Hier ist in einem Bereich eine Bibliothek (Schwerpunkt Ökologie und alternative Energien) mit einem Bestand von ca. 380 Büchern eingerichtet, die in Form einer Präsenzbibliothek auch der Öffentlichkeit zugänglich ist. Diesen Bereich sehen wir als passendes Ambiente für Workshops, Lesungen, Gesprächs- und Vortragsveranstaltungen.
4. Die Kantine (Radlercafé)
ist die gastronomische Versorgungszentrale die zu Festen, Konzerten, Hochzeitsfeiern und in der Saison an den Sonntagen geöffnet ist. Vegetarische Kost ist vorwiegend, der vegane Anteil wachsend. Der Anspruch ist eine weitgehende regionale Zulieferung, bestenfalls durch Bio-Landbaubetriebe oder konventionell aus dem Umland. Der größte Teil kommt aber vom Biogroßhandel “Naturkost Erfurt”, welcher alle inhabergeführten Bioläden Leipzigs beliefert.
5. Die Kasematte
ist der alte Heizungskeller mit ca. 100 qm und wurde brandschutzrelevant hergerichtet und ähnlich dem darüberliegenden Seminarraum nutzbar. Seine Bestimmung wäre bei entsprechender Förderung die Nutzung als Programmkino (60 Sitzplätze), Probenkeller oder im Winter als Workshopwerkstatt.
6. Freifläche/Kranbahn
Die Freifläche ist geeignet für Hoffeste, als Parkplatz für Wohnmobile, Stellplatz für Zelte der Angebotsnutzer. Es wurden die Grünanlagen liebevoll aufbereitet und hölzerne alte Bauwagen für private Übernachtungen hergerichtet. Mehrere Spielgeräte der Kulturinsel “Einsiedel” sind der Renner unserer kleinen Besucher.
7. Halle II (Werkstatt)
In der Halle II ist eine kleine kombinierte Metall- und Holzwerkstatt untergebracht.
Sie ist Basis für das Angebot handwerklicher Workshops und für den Um-/Ausbau und Erhalt des gesamten Komplexes notwendig.